Wissenswertes zur Oberfräse
– Alles rund um die Oberfräse
Eins der wohl vielseitigsten Elektrowerkzeuge ist die Oberfräse. Das in die Hand entwickelte Werkzeug kommt zum Einsatz, wenn besonders präzise und saubere Ergebnisse gewünscht sind. Hierbei gibt es sehr viele Anwendungsmöglichkeiten. Sie ermöglicht das präzise Einfräsen von Fasen und Nuten sowie das Profilieren von Werkstücken aller Art. Zum Freihandfräsen oder Fräsen mit Schablonen ist es zudem ideal geeignet.
Grundsätzlich eignen sich Oberfräsen perfekt für die Bearbeitung von
- Holz
- Kunststoff
- Aluminium
- Plexiglas
Die meisten Oberfräsen besitzen eine Kopierhülse, mit der man sehr einfach Schablonen erstellen kann. Dieses Hilfsmittel ist ideal um damit Aussparungen wie etwa Griffmuscheln bei Schranktüren oder Kommoden zu erstellen.
Einige Oberfräsen besitzen ein spezielles Kugellager um damit Holzkanten leichter zu bearbeiten.
Wie ist eine Oberfräse aufgebaut?
Der Grundaufbau einer Oberfräse ist recht einfach. Im Inneren befindet sich ein Motor, welcher mit Strom arbeitet und das eingesetzte Werkzeug – den Fräser – antreibt. Bewegt und gesteuert wird die Oberfräse mit den zwei, an der Seite angebrachten Griffen. Mithilfe der darunter liegenden Grundplatte kann die Bearbeitungstiefe festgelegt werden. Den breiten Einsatzbereich geben dann die verschiedenen Fräser und weiteres Zubehör.
Um das Arbeiten zu erleichtern, befinden sich an der Oberfräse verschiedene Helfer und Möglichkeiten, um Drehzahl und Frästiefe zu verstellen.
Die gezeigten Teile – am Beispiel der Bosch Oberfräse GOF 1250 LCE – in der Grafik können je nach Hersteller und Modell unterschiedlich positioniert sein bzw. anders aussehen. Die Funktion ist allerdings immer die gleiche.
- Tiefenanschlag: verfügt über eine digitale Anzeige der Frästiefeneinstellung. Hier kann die Eintauchtiefe des Fräsers ins Werkstück vorgewählt werden. Bei gelöster Arretierung drücken die angebrachten Federn in den Säulen die Maschine wieder nach oben.
- Feineinstellung: Mit der patentierten Feineinstellung in 1/10-mm-Schritten und der Digitalanzeige kann die Frästiefe mit hoher Präzision festgelegt werden
- Griffe an den Seiten: Das ergonomische Griffdesign ermöglicht eine bedienfreundliche Handhabung unabhängig von der Griffposition und damit eine hervorragende Werkzeugführung.
- Spindelarretierung: Die einzigartige Spindelarretierung sorgt für einen einfachen und schnellen Fräserwechsel.
- Tauchsäulen: Die Tauchsäulen stellen die Verbindung zwischen dem Gehäuse der Oberfräse und der Grundplatte dar. Ermöglicht das bequeme Eintauchen von oben in das Werkstück
- Absaugvorrichtung: Wichtig für größere Fräsarbeiten. Ein sauberer Arbeitsplatz sorgt für Sicherheit und Ordnung
Was sind die wichtigsten Fräser für die Oberfräse?
Die Möglichkeiten der Oberfräse beruhen auf der Vielfalt der Fräser.
Nuten, falzen, dübeln – praktisch alle Verbindungsarten im konstruktiven Möbelbau können mit der Oberfräse ausgeführt werden. Hinzu kommen unzählige Spezialwerkzeuge für Schriften und Verzierungen. Standardfräser sind mit feststehenden Schneiden ausgestattet, oft ist allerdings durch die gewählte Eintauchtiefe eine zusätzliche Variation im Fräsbild möglich, vor allem bei Profilfräsern.
Das richtige Arbeiten mit der Oberfräse: Gegenlauffräsen oder Gleichlauffräsen?
Die Oberfräse arbeitet mit einer hohen Drehzahl, sodass der Materialabtrag sehr schnell vor sich geht, teilweise wird daher der eigentliche Schnittvorgang kaum wahrgenommen.
Falsch angesetzt, schneidet der Fräser nicht richtig und zieht sich mit Gewalt an der Werkstückkante entlang. Die Oberfräse kann dann kaum noch gehalten werden und häufig ist das Werkstück dann ruiniert. Um dies zu vermeiden, zeigen wir Ihnen hier kurz den Unterschied zwischen Gegenlauffräsen und Gleichlauffräsen auf.
Gegenlauffräsen oder Gleichlauffräsen
Wie sich vom Namen dieses Verfahrens bereits ableiten lässt, bewegt sich die Werkzeugschneide beim Gegenlauffräsen entgegen der Vorschubrichtung des jeweiligen Werkstücks. Dabei sollte man wissen, dass beim Gegenlauffräsen ein relativ hoher Verschleiß der Schneiden auftritt und die gefrästen Flächen meist eine leicht wellige Oberflächenbehandlung aufweisen.
Vorteile:
- Ungefährlicher durch Vorschubrichtung
- Bei zu viel Vorschubspielraum zu empfehlen
- Schnelleres Arbeiten möglich
Beim Gleichlauffräsen rotiert der Fräser in Richtung der Vorschubbewegung. Die Schnittkraft ist beim Eindringen der Schneide in das Werkstück am größten und nimmt mit der immer kleiner werdenden Spandicke ab. Die Entstehung von Rattermarken ist beim Gleichlauffräsen gering, da die Fräserschneide die Oberfläche glättet.
Diese Form der Bearbeitung ermöglicht eine sehr glatte Oberfläche, da der Fräser zwar mit einem großen Span in das Material eindringt, aber sanft ausläuft.
Vorteile:
- Saubere Ergebnisse
- Längere Haltbarkeit des Fräsers
Welches Zubehör gibt es für Oberfräsen?
Welche Sicherheitsmaßnahmen sollte man beachten?
Moderne Oberfräsen bringen es mittlerweile auf sehr hohe Drehzahlen. Hierbei besteht aufgrund der scharfen Fräsen-Schneiden ein Verletzungsrisiko. Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Arbeiten mit Elektrowerkzeugen genaustens über die Sicherheitsmaßnahmen informieren. Die Gefahr eines Unfalls kann so verringert werden.
Maßnahme | ERKlärung |
---|---|
Schutzbrille: | Die Schutzbrille schützt Ihre Augen vor den herumfliegenden Spänen und dem entstehenden Staub. Die meisten Schutzbrillen haben eine ergonomische Form und einen hohen Tragekomfort, daher spürt man diese kaum während des Tragens. |
Staubmaske: | Dadurch können Sie das Einatmen von entstehendem Staub verhindern. |
Gehörschutz: | Da – je nach Fräsarbeiten – hoher Lärm entstehen kann, ist das Tragen eines Gehörschutzes neben der Schutzbrille sehr wichtig. Vor allem bei längerem Arbeiten mit der Oberfräse sollte dieser nicht vergessen werden. |
Einspannen des Werkstücks | Vor allem kleinere Werkstücke müssen vor dem Bearbeiten mit der Fräse unbedingt eingespannt werden. Am besten funktioniert dies mit einer Schraubzwinge oder einer Werkbank. |
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