Allgemein Produktvorstellungen | 18.11.2019 | Lukas Raster
Kunden-Testbericht
Bosch Akku-Winkelschleifer GWX 18V-10 SC
A. Klaes
REIDL BlogIm Bereich Metallbau bin ich vor allem viel in Dachbereichen unterwegs.
Hierzu zählen Edelstahlgeländer/Edelstahlarbeiten an Dachanschlüssen, Dachrinnen, Unterkonstruktionen für Photovoltaik- oder Solaranlagen sowie ein breites Spektrum an Fassadengestaltungen rund um die metallischen Möglichkeiten.
Nach Verlust des alten Winkelschleifers, stellte sich die Frage nach einem neuen Gerät. Ich war bisher immer sehr zufrieden mit den Geräten von Bosch Professional. Gerade aus der 18V Akkuserie haben sich einige Geräte wie Akkuschrauber, sämtliche Sägen wie Säbelsäge, Stichsäge oder auch Geradschleifer und das Multitool angesammelt.
Im Folgenden bin ich dann auf die neue Generation Winkelschleifer von Bosch gestoßen.
Unabhängig der Tatsache welche Aufnahme nun richtig/falsch/gut oder besser ist, wollte ich dem ganzen in Verbindung mit den neuen leistungsstarken ProCore Akkus eine neue Chance geben. Einen klassischen Akku (3 Ah, 4 Ah und 5 Ah Akku) hatte ich bereits bei den Akkuschraubern im Einsatz. Um jedoch eine möglichst große Leistung zu bekommen und optimalerweise mittels einer oder zwei Akkuladungen durch einen 8 Stunden Tag zu kommen, war das Set mit der Solo Version des GWX 18V-10 SC und zwei passenden ProCore 18 Volt, 8,0 Ah Akkus samt GAL 1880 CV interessant. Als Aufnahme entschied ich mich bewusst für einen Test mit dem neuen X-Lock System, da dies durch eine gute Marketingleistung seitens Bosch dem Kunden sehr schmackhaft gemacht wurde.
Zunächst sollte man beim Kauf auf die Aufnahme des neuen Winkelschleifer achten.
Die GWS Version ist mit der klassischen M14 Aufnahme. Die GWX Modelle sind die neuen Bosch X-Lock Systeme.
Wichtig ist jedoch auch, dass die neuen X-Lock Scheiben vollständig kompatibel zu den herkömmlichen M14/22,23 mm Scheiben sind. Alte Winkelschleifer können also weiterhin genutzt werden. Klassische M14/22,23 mm Scheiben passen natürlich nicht auf die neue X-Lock Aufnahme.
Inhaltsverzeichnis:
Handhabung
„Werkzeugwechsel der nächsten Generation“ – Diese Wortfolge trifft in meinen Augen zu.
Die Geschwindigkeit, mit der man die Scheiben wechseln kann ist bisher einmalig. Der Federmechanismus der X-Lock Systeme vermittelt einen sicheren Umgang mit dem Werkzeug. Grade beim häufigen Wechsel von Trennscheiben, dass je nach Material sehr oft vorkommen kann, ist diese schnelle Wechselmethode ein Segen.
Die Feder wird zurückgezogen und man kann die alte Scheibe quasi direkt in den Mülleimer fallen lassen (ausklicken), während man die neue Scheibe schon in der Hand hat und innerhalb von maximal 2 Sekunden eingeklippst hat. Diese Art von Werkzeugwechsel macht einfach nur Spaß.
Der Sicherheit bedingt ist die Feder für das X-Lock System natürlich etwas schwerer zu öffnen, wobei dies kein Problem darstellt.
Sicherheit ist bei diesem System ein gutes Stichwort. Nicht nur auf dem Bau bei Handwerkern, sondern gerade auch im Heimwerkerbereich finde ich diese neue Aufnahme genau richtig. Es passieren immer noch sehr viele Unfälle mit Winkelschleifern aufgrund der falschen Handhabung beim klassischen „Mutter“-Prinzip.
Bei diesem System bin ich der Überzeugung, dass dadurch die Unfallgefahr aufgrund unsachgemäßer Handhabung deutlich sinken wird. Die Scheibe klickt ein und kann einfach nicht mehr weg. Dies sollte zwar auch beim anderen Systemen der Fall sein, jedoch zeigt sich die Erfahrung, dass hier oft Fehler gemacht werden.
Ergonomie
Der GWX 18V-SC selbst ist sehr gut gelungen.
Als Solo Gerät nicht zu leicht und nicht zu schwer. Mit dem jeweiligen Akku kommen nochmal 200 Gramm; 500 Gramm oder 1000 Gramm dazu, aber dies kann man ja je nach Anwendungsfall steuern.
Ich habe die GWX 18V-10 SC mit einem Pro Core 8,0 Ah Akku im Einsatz. Dieses Set wiegt samt Griff 2981 Gramm. Der Einschalter liegt für mich als Rechtshänder optimal am Daumenanschlag. Die Maschine ist leicht mit einem Klick eingeschaltet und der Schalter rastet ein. Dank dem vibrationsgedämpften Griff, ist das Arbeiten auch um einiges ermüdungsarmer.
Gerade bei längeren Schleifsessions, die man ohne Problem mit dem 8 Ah Akku machen kann, merkt man diese Unterstützung deutlich.
Sehr gut gelungen ist die Verstellung des Schutzbleches.
Über eine Federtaste wird die Arretierung gelöst und der Schutz kann je nach Position frei verstellt (oder abgenommen) werden. Dies ist wirklich einfach und sicher. Es reicht ein leichter Druck auf den Federhebel und der Schutz kann in eine beliebige Position gedreht werden.
Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten für einen Winkelschleifer sind natürlich breit gefächert.
Ich benutze ihn hauptsächlich für folgende Aktivitäten: Trennen von Metallprofilen, für den Aufbau von PV-Anlagen mittels Bosch X-LOCK Trennscheibe Standard for Inox; Schneiden von Dachziegeln mittels der Bosch X-LOCK Trennscheibe Standard for Universal; Schleifen von Stahloberflächen mittels der Bosch X-LOCK Schruppscheibe Expert for Metal A30TBF oder der Fächerscheibe Bosch X-LOCK X571.
Durch die Akkufunktion ist das Arbeiten auf dem Dach um einiges einfacher geworden. Das neue Gerät hat nun eine hohe Standzeit und überlebt mit zwei 8 Ah Akkus überwiegend einen ganzen Tag. Lediglich für stationäres Trennen beim Kunden oder in der Werkstatt von Meterware, nutze ich eine GWX 17-125, die mit 1700 Watt ebenfalls sehr leistungsstark ist. Auch hier bin ich jedoch auf das X-Lock System umgestiegen.
Leistungstechnisch möchte ich zwischen den beiden Geräten keinen Vergleich anstellen.
Geworben wird damit, dass die neue GWX 18V-10 SC mit einem 8 Ah Akku an die 1500 Watt erreichen kann. Man muss jedoch sagen, dass sich die Maschinen unterschiedlich verhalten und man eine Akkuleistung von 1000 Watt bis 1500 Watt nicht mit einem netzgebundenen Gerät von 1700 Watt gegenüberstellen kann.
Bezüglich der Trennleistung konnte ich bei beispielsweise Profilen keinen Unterschied feststellen. Diese wurden in derselben Zeit getrennt. Die Unterschiede werden erst bei stärkerem Material sichtbar und bei Dauer der Nutzung.
Funktionsspektrum
Das Bedienfeld für die Einstellungen des Schleifer ist deutlich sichtbar.
Es sind 4 verschiedene Einstellmöglichkeiten gegeben. Zum einen gibt es eine Anzeige gegen Überhitzung des Gerätes, falls es zu einem Fehlerfall kommt oder das Gerät den Normbereich verlässt. Desweiteren wird die Batterieanzeige deutlich in 5 Schritten (passend zur neuen ProCore Serie) angezeigt. Die Zahlen 1,2,3 stehen für die unterschiedlichen elektronisch gesteuerten Drehzahlstufen.
- Stufe 1: 4500 min-1 (für mich persönlich bisher nicht von Nöten)
- Stufe 2: 6000 min-1 (für mich persönlich bisher nicht von Nöten)
- Stufe 3: 9000 min-1
Der grüne Leuchtring leuchtet auf, wenn die Maschine in Benutzung ist oder die Einstellungen konfiguriert werden.
Kurz und knapp möchte ich auf die App bzgl. der Bosch Connectivityfunktion eingehen.
Per Bluetooth wird das Gerät mit dem Smartphone verbunden. In der Bosch App hat man im Anschluss eine Übersicht der angelernten Geräte. Beim GWX 18V-10 SC sind folgende Einstellungen per App anpassbar / einsehbar:
Akkuladestand Arbeitslicht mit den Optionen:
- LED EIN/AUS,
- LED Helligkeit Niedrig/Mittel/Hoch,
- Nachleuchtdauer Stufenlos von 1 Sek. bis 99 Sek.
LED Ring am Gerät mit den Optionen:
- Helligkeit Niedrig/Mittel/Hoch
- Nachleuchtdauer ebenfalls von 1 Sek. bis 99 Sek.
Nach Konfiguration der Einstellungen werden die Daten an das Gerät übertragen und am Winkelschleifer mit einem blauen Aufleuchten am Gerät bestätigt.
Akkuleistung / Laufzeit und Ladezeit
Um die reinen Laufzeiten einer Akkuladung vergleichen zu können habe ich die folgenden Akkus voll aufgeladen und auf Stufe 3 des Winkelschleifers laufen lassen.
In der Zeit war eine 1,0mm Trennscheibe Standard for Inox eingespannt.
- ProCore 8,0Ah = 109 min
- GBA 5,0Ah = 50 min
- GBA 4,0Ah = 42 min
- GBA 3,0Ah = 24 min
(Diese Werte variieren natürlich je nach zu bearbeitendem Material und sollen nur dem Vergleich der Akkus dienen)
Die Leistung des 8,0 Ah ProCore Akkus übertrifft die bisherigen Akkus bei weitem.
Ohne auf technische Daten einzugehen kann ich sagen, dass man spürbar mehr Drehmoment auch bei Akkuschraubern hat. Selbst ein leerer (ein bis zwei Balken) ProCore Akku hat mehr Leistung wie ein voller, jedoch älterer Akku. Zudem ist die Kraft beim ProCore Akku immer gleichbleibend. Ich habe von 5 Balken bis 1 Balken nicht gemerkt, dass der Akku schwächer wurde.
Das Ladegerät selbst verfügt über zwei Status LEDs. Eine für einen möglichen Akkufehler/Hitzeproblem und eine für den aktuellen Ladezyklus. Blinkend = lädt → konstant grün = Erhaltungsladung. Als kleiner Unterschied zum GAL1860CV ist anzumerken, dass das Ladegerät nach erstmaligem Vollladen des Akkus nicht piepst. Das alte Ladegerät hat einen Signalton abgegeben, aber das neue nicht mehr. Auf der Rückseite befindet sich zwar eine Kabelführung aber leider keine Aufhängemöglichkeit. Dieses wäre gerade für den stationären Werkstattbereich noch wünschenswert.
Ladezeit: Alle Ladezeiten hab ich mit dem Bosch AC 1880 CV Ladegerät getestet.
Hierbei wird 8,0Ah Ladestrom angegeben und diese werden zu 100% eingehalten.
Der ProCore 8Ah wurde von ganz leer bis ganz voll in 61 Minuten geladen. Der klassische 5,0Ah Akku wurde in 38 Minuten geladen. Der 4,0Ah in 29 Minuten und der 3,0Ah Akku in knapp 25 Minuten. Dies spricht für eine wirkliche Stabilität des Ladegerätes.
Fazit
Der GWX 18V-10 SC: Mein Fazit nach mehreren Wochen des Testens, mit der Kombination GWX 18V SC + 8,0 Ah ProCore Akku muss ich sagen, dass es einfach Spaß macht mit dieser Kombination zu arbeiten.
Ziegel auf dem Dach/Gerüst schneiden ist absolut kein Problem mehr und geht dank kabelloser Stromzufuhr und der Power des 8,0 Ah ProCore Akku leicht von der Hand. Gerade auch für Nachschleif oder Nachtrennarbeiten ist das Gerät klasse. Hiermit kommt man schnell an die gewünschte Position und braucht weder ein Verlängerungskabel noch muss man das Bauteil nochmal abnehmen.
Es sei aber noch gesagt, mit vollen, älteren Akkus der GBA Reihe lässt sich der Winkelschleifer GWX 18V-10 SC auch einwandfrei benutzen. Dies habe ich nun das ein oder andere mal festgestellt, bei dem ich auf die Schnelle nur ein älteres Model zur Hand hatte und damit ebenfalls 2,5 mm dicken Stahl relativ schnell durchtrennt habe.
Der Transport: Wünschenswert wäre noch gewesen, dass alles (2 Akkus, Ladegerät, Winkelschleifer + Zubehör) von Werk aus in die L-Boxx passt, aber das ändere ich nun durch eine andere Einlage ab.
Das X-Lock System empfehle ich uneingeschränkt, man muss das einfach mal getestet haben. Erst dann merkt man, wie einfach es wirklich geht und dass es auch wirklich so einfach von der Hand geht, wie in den Werbevideos vorgestellt wird. Ob durch Dritthersteller noch weiteres Zubehör für die X-Lock Serie auf den Markt kommt und ob sie dies überhaupt dürfen, bleibt abzuwarten. Für die grundsätzlichen Anwendungen hat Bosch jedoch schon gut vorgesorgt, mit der Auswahl an verschiedenen Aufsätzen für die X-Lock Serie.
Das Ladegerät arbeitet schnell und solide – macht genau, was es soll. Wer noch schneller einsatzbereite Akkus haben muss, sollte ich das neue GAL 18V-160 anschauen. Dieses Ladegerät kann zeitweise mit 16 A Ladestrom laden und ein 8,0 Ah ProCore Akku ist damit laut Herstellerangaben in 32 Minuten auf 80% geladen.
Die Akkus sind mit 8,0 Ah sehr leistungsstark und haben in den Endgeräten teilweise einen sehr deutlichen Drehmomentzuwachs, wie bei den älteren Akkus.
Die Leistung geht ein bisschen auf Kosten der Größe und des Gewichtes. An beides gewöhnt man sich schnell, weil man mindestens einen Akkuwechsel spart, bei gleicher Standzeit.
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